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Fotodokumentation

Digitale Fotodokumentation

Status: definitiv

Ziele

  • Visualisierung des aktuellen Wundzustandes
  • Verdeutlichung des Heilungsverlaufes
  • Unterstützung der schriftlichen Dokumentation
  • Einfache Besprechung des Wundverlaufs mit Klient/Arzt

Definition

Erstellung eines Digitalfotos zur visuellen Unterstützung, Erweiterung der Aussagekraft und Ergänzung der schriftlichen Dokumentation

Voraussetzungen

Einverständnis des Patienten:

  • Aufklärung und Information des Patienten über die Erstellung der Fotos und deren Verbleib
  • Einholen der Zustimmung vom Patienten oder gesetzlichen Vertreter und schriftliche Fixierung des Einverständnisses in der Akte.
  • In Ausnahmefällen (z.B. zur Beweiserhebung bei Verlegung) werden Fotos vor Einverständniseinholung erstellt. Das Einverständnis ist dann rückwirkend einzuholen. Wenn dieses verweigert wird, sind die Bildaufnahmen entsprechend zu verwerfen.

Anforderungen:

  • Es ist sicherzustellen, dass das Foto dem Patienten eindeutig zuzuordnen ist: Initialen sowie Geburtsdatum oder Patientencode und Erstellungsdatum sind auf dem Foto zu vermerken
  • Fotos immer unter den gleichen Bedingungen erstellen, um eine Aussagekraft zu ermöglichen
  • Um Wundgrösse und -verlauf kenntlich zu machen, Einmalmassband benutzen; das Massband ist immer an der gleichen Körperstelle anzulegen; es empfiehlt sich jeweils eine Nah- und eine Übersichtsaufnahme zu erstellen
  • Erstellung des Fotos immer erst nach Wundreinigung
  • Neutralen, ruhigen Hintergrund verwenden, z.B. einfarbige Tücher unterlegen (nicht weiss; Probleme mit dem Weissabgleich)
  • Auf ausreichende Bildschärfe achten (sowohl Wunde wie Umgebung); Nutzung von Makro- oder Automatikfokus
  • Schattenbildung vermeiden (mögliche Fehlinterpretation als Nekrose oder Taschenbildung)
  • Auf gleiche Lichtverhältnisse, gleichen Abstand und gleichen Winkel (parallel zum Aufnahmepunkt) sowie gleiche Position des Patienten achten; diese Angaben nach Ersterstellung in der Akte vermerken. Auf realistische Farbwiedergabe der Wunde achten
  • Entscheidung bei jedem Patienten je nach Lichteinflüssen ob mit/ohne Blitz zu fotografieren ist; diese Entscheidung dann bei diesem Patienten beibehalten und immer zur gleichen Tageszeit und immer bei gleichen Lichtverhältnissen fotografieren; Reflexionen durch den Blitz vermeiden
  • Die Wunde nimmt mindestens 2/3 des Fotos ein
  • Zuordnung des Fotos zur jeweiligen Patientenakte

Technische Voraussetzungen:

  • Digitalkamera mit Blitz- und Makrofunktion
  • 3 Millionen Pixel sind meist ausreichend
  • Ausreichend grosse Speicherkarte
  • Computer mit Archivierungssoftware mit Suchfunktion, Kameraanschlussmöglichkeit (z.B. über USB)
  • Farbdrucker und Fotopapier

Häufigkeit

Alle 1-2 Wochen und bei therapeutisch relevanten Wundveränderungen, z.B. nach Debridement, Operation

Aufbewahrungspflicht

Gesetzlich 10 Jahre

Anwenderhinweis

Mitarbeiter der Einrichtung sind in die technische Anwendung der Kamera einzuweisen. Es ist sicherzu stellen, das Patientenfotos nicht in die Hände Unbefugter gelangen können. Keine Versendung per Email mit gleichzeitigen Klientendaten ohne Verschlüsselung Dimensionen sind durch sterile Hilfsmittel (Sonden, Tiefenmesser, Pinzette etc) annähernd visualisierbar.

Vorteil: Wundbefund kann visualisiert werden und so den Verlauf mit Klient/Arzt/Vertretung besprochen werden. Qualitätskonrolle. Dokumentation bei Nachfrage der KK möglich.

Nachteil: Wunde kann nicht dreidimensional erfasst werden; das Ausmass von Gängen, Fistelungen und Wundtaschen/-höhlen ist nicht adäquat abbildbar